Ort des Todes und der Qual
Südlich des Friedhofes, direkt an der Stadtgrenze zum Schattenwald befindet sich das triste Tal. Jener Bereich der beinahe an einen großen Schuhabdruck erinnern könnte, ist nur über einen schmalen Pfad zu erreichen und wirkt ein wenig wie eine kleine vergessene Welt. Die triste Vegetation und ihre eher düsteren Farben waren bei der Namensfindung maßgeblich beteiligt. Abseits des durch Lichthafen errichteten Wohnorts für Verlassene (samt einer eigenen Gruft), findet sich im Unterholz versteckt ein unterirdisches Gewölbe.
Nachdem verschiedene Institutionen Lichthafens Problemen mit einem Nekromanten nachgingen und das Gewölbe in diesem Zuge gesichert werden konnte, schlug die „Archäologischen Gesellschaft Lichthafens“ ihr erstes großes Grabungslager auf. Das marode Gemäuer musste zunächst mit Stützbalken abgesichert werden, ehe Wasserpumpen das einlaufende Grundwasser aus den meisten Bereichen entfernen konnten.
Die Geschichte des Gewölbes
Noch vor dem Krieg der Ahnen, also über 10000 Jahre vor unserer Zeit, erreichten die Nachtelfen den Gipfel ihrer Macht. Unter Königin Azsharas Herrschaft hatte sich ein Imperium gebildet, welches auf dem damals einzigen Kontinent seines Gleichen suchte. Doch hatte die Herrschaft Azsharas und das wirken ihrer Hochgeborenen von Beginn an auch Feinde hervorgebracht, welche erbarmungslos verfolgt wurden. So wurde weit entfernt von den blühenden Nachtelfen Städten ein unterirdisches Gefängnis errichtet, welches fortan magiewirkende Feinde Azharas einsperren und wenn möglich umerziehen sollte. Zu diesem Zweck waren auch magische Sicherungen und Barrieren errichtet worden, die den unterirdischen Kerker ausbruchssicher gestalteten.
Als der Krieg der Ahnen seine vielen Opfer forderte und Königin Azsharas Truppen in Bedrängnis gerieten, ließen die Wächter ihre Gefangenen in dem Gewölbe zurück (unklar ist ob die Wärter offiziellen Befehlen nachgingen oder aber von sich aus die Gefangenen sich selbst überließen). Die zum Tode Verdammten versuchten alles um sich aus dem Gefängnis zu befreien und unternahmen vermutlich viele Versuche die Siegel zu brechen, ehe alle von ihnen grausam umkamen. Unsere Hinweise deuten daraufhin, dass es niemand geschafft haben kann, lebend dieser Todesfalle zu entkommen. Als der Brunnen der Ewigkeit am Ende des Krieges der Ahnen zerstört wurde und die Teilung der Welt erfolgte, trennte sich unsere heutige Insel von Kalimdor und verschob sich in den Wirren der Teilung mitten ins Meer hinein … auf ihr, das alte Magier Gefängnis.
Ab hier wird die Geschichte des Gewölbes chaotischer. Die Schwarzborken Trolle, welche auf unserer künftigen Heimat lebten sind dem Gewölbe entweder aus dem Weg gegangen, fanden keinen Weg hinein oder mieden das Gebiet vollständig. Erst tausende Jahre später als die Verbannung der Hochelfen gen Osten erfolgte, erreichte eine Hochgeborene namens „Nynaeve al'Meara“ das Gewölbe. Mutmaßlich ein Abstecher um die Überreste von Verwandten zu erlangen, drang ihre Expedition tief in das Gefängnis vor, ehe die Gruppe aus nicht geklärten Umständen starb. Jedoch waren somit die meisten magischen Fallen und Barrieren deaktiviert und das Gewölbe erstmals begehbar geworden.
Diesen Umstand machte sich wiederum tausende Jahre später ein Dunkeleisenzwerg zu nutze, welcher nach langer Irrfahrt an den südlichen Ufern unserer heutigen Insel gelandet war. Neben Proviant und Ausrüstung hatte dieser die konservierten Überreste seiner Frau und seiner Tochter dabei. Von Trauer über deren Tod beinahe zerrissen, floh er sich in seine magische Forschungen um seine Familie dem Tode zu entreißen und nutzte hierfür auch das alte Magier Gefängnis sowie die vielen Leichenreste. Abseits der Zivilisation und geschützt vor Gefahren, setzte er kleinere Bereiche des zum Großteil eingestürzten Gefängnisses in Stand und baute sein Labor auf, welches er bis zum eigenen Ableben nutzte. Gefundene Textfragmente sprechen von vielen Rituals versuchen und bald auftretenden Konservierungsproblemen, ehe der Zwerg bis heute ungeklärt verstarb. Doch konnte sein Geist keinen Frieden finden und verblieb in seinem alten Labor, gebunden an diesen grauenvollen Ort.
Später, nach dem Jahr 25 und dem Aufbau einer Allianzsiedlung auf unserer Insel, erforschte eine Gnomin namens „Tinka“ samt einer aus Kitar stammender Expeditionsgruppe das Gewölbe. Sie kamen gut voran und arbeiteten sich durch das mittlerweile stark baufällige Gemäuer, bis sie den magischen Sicherungen, welche der Zwerg vor seinem Ableben installierte zum Opfer fielen und eingesperrt wurden. Einer nach dem anderen starb qualvoll unter den Augen des wahnsinnigen Nekromanten Geistes, während das magische Gefängnis erneut verschlossen auf weitere Opfer wartete. Kitars Bewohner unternahmen jedenfalls noch Versuche der Rettung, ehe sie ihren Expeditionstrupp schließlich für Tod erklären mussten.
Der erste erfolgreiche Versuch das Gewölbe zu erforschen gelang dann im Jahr 42 und wurde vom Magierzirkel Lichthafens geleitet, ehe die neu gegründete „Archäologischen Gesellschaft Lichthafens“ zu Beginn diesen Jahres ihre erste Grabung an diesem Ort durchführte. Bis zur Beendigung sämtlicher Forschungen an den Fundstücken, internen Diskussionen sowie weiterführenden Recherchen, dauerte es noch bis zum heutigen Tage, dass wir die Ergebnisse veröffentlichen konnten.
ungeklärte Fragen:
- Wann erreichte der Dunkeleisenzwerg die Insel „Rokh'watha“ ?
- Wo befinden sich die vielleicht noch teil-konservierten Überreste von Frau und Tochter ?
- Unter welchen Umständen kamen Frau und Kind des Zwerges ums Leben?
- Wie weit waren die neuromantischen Forschungen fortgeschritten und was wurde versucht?
- Wo befindet sich das zweite Fragment einer Teleportrune und wohin führt der Zauber?
- Warum konnten wir Überreste von Silithiden in den Tunnel finden und woher kamen sie?
- Welche Verbindung hatte der Zwerg mit den Nerubern (Hinweis: Großer Skarabäus)?
derzeitiger Zustand des Gewölbes:
Das betretbare Gewölbe wurde für die Grabungen mit neuen Stützbalken versehen und das einlaufende Grundwasser entfernt. Zum Zeitpunkt des Lesens dieser Forschungsergebnisse werden aber wieder weite Teile des Gewölbes mit Wasser vollgelaufen sein. Alle Leichen, Knochenteile und die aufzufindende Einrichtung wurde entfernt. Mit umfangreichen Baumaßnahmen könnten die Gewölbe Reste erhalten werden, ansonsten wird es irgendwann einstürzen.
Zusammengetragen aus den Akten des Magierzirkel Lichthafens, der Geschichte Lichthafens von der AGL, den Ergebnissen der einzelnen Forschungen von AGL Mitgliedern, als Ergebnis von Diskussionen mit AGL Mitgliedern sowie unserer geschichtlichen Recherchearbeit. Zusammengefasst im Namen der „Archäologischen Gesellschaft Lichthafens“ von „Celina An'thria".