Königliche Etikette

Leitfaden von Leoly

Man hat nur eine einzige Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Ob dieser positiv oder negativ in Erinnerung bleibt, ist dem eigenen Geschick überlassen. Dieser kleine Ratgeber beinhaltet hilfreiche Hinweise zur königlichen Etikette, die bei einer Audienz oder einem anderen offiziellen Anlass entscheidend zum positiven Erscheinungsbild beitragen können.

Garderobe

Bei Feierlichkeiten oder einer Audienz bei Ihrer Majestät ist auf eine angemessene Kleidung von höchster Wichtigkeit. Makellose Sauberkeit und Ordnung der Garderobe sind dabei eine absolute Selbstverständlichkeit.

• Damen wird nahegelegt, auf dezente Kleidung zu achten, die auf tiefe Ausschnitte oder übermässig entblösste Haut verzichtet.
• Herren wählen im besten Falle ihre formelle Kleidung oder die Ausgehuniform.
• Auf allzu hohe Absätze sollte verzichtet werden, da es als unschicklich gilt, die Königin körperlich zu überragen. Ein natürlicher Körperwuchs ist davon selbstverständlich ausgenommen.

Begrüssung

Eine angemessene Begrüssung stellt für Damen einen Knicks und für Herren eine Verbeugung dar. Soldaten in Uniform erweisen stattdessen den militärischen Gruss.

• Ein Knicks oder eine Verbeugung ist niemals übertrieben, sondern angedeutet. Der Respekt wird bereits dadurch gezollt, dass sich das eigene Haupt unter, dass der Königin senkt. Eine fast zu Boden reichende Verbeugung ist unangemessen und nur dann angebracht, wenn man in Ungnade gefallen ist und um Gnade ersucht.
• Ein Kniefall ist eine Geste der Unterwerfung oder Treue und kommt bei Zeremonien, wie beispielsweise einer Vereidigung, zum Zuge. Als Begrüssung ist er unpassend.
• Das Händeschütteln, obgleich unter Bürgern verbreitet, ist gegenüber der Monarchin unüblich. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn die Königin von sich aus die Hand reicht.
• Die korrekte Anrede lautet stets "Eure Majestät" oder "Meine Königin".

Der königlichen Führung folgen

• Wenn die Königin einen Raum betritt, erheben sich alle Anwesenden von ihren Plätzen.
• Man spricht die Königin erst an, nachdem man von ihr angesprochen wurde.
• Man nimmt erst Platz, wenn die Königin sich gesetzt hat.
• Man beginnt erst zu speisen, wenn die Königin damit begonnen hat.
• Die Königin wird bei öffentlichen Anlässen stets zuerst begrüsst.

Präsente

Geschenke werden der Königin präsentiert und daraufhin einem Diener oder Hofbeamten übergeben. Dieser nimmt das Präsent entgegen, um es auf dem Gabentisch zu platzieren oder es der Königin zu gegebener Zeit zu überbringen. Geschenke übergibt man nur dann direkt, wenn kein Personal anwesend ist oder die Königin dies explizit wünscht.

Unbedingt zu vermeiden

• Berührungen: Jegliche Berührung der Königin ist zu unterlassen. Ausnahmen bestehen nur in Notfällen, etwa bei medizinischer Versorgung, oder im rein privaten Rahmen auf ihre Initiative hin.
• Vorangehen: Es gilt als respektlos, vor der Königin zu gehen. Sie führt eine Gruppe stets an. Für die Eskorte durch Soldaten existiert ein eigenes Protokoll.
• Kopfbedeckung: In der Gegenwart der Königin ist es, in geschlossenen Räumen, unangemessen, einen Hut oder Helm zu tragen, sofern es nicht Teil der Uniform ist.
• Vertraulichkeiten: Spitz- oder Kosenamen sind in der Öffentlichkeit strengstens zu unterlassen. Ebenso verbietet sich Getuschel in ihrer Gegenwart.
• Abwenden: Ein abruptes Abwenden von der Königin gilt als grob unhöflich. Es ist stattdessen angebracht, ein oder zwei Schritte rückwärtszugehen, bevor man sich seitlich abwendet.